Josef Bartl

Videobeitrag vom RFO

Im Januar 2010 hat Franziska Bährle vom RFO mein Leben in einem kuzren Videobeitrag zusammengefasst:

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Am 15. Mai 1994 verunglückt ein junger Mann bei Söllhuben mit dem Moped. „Mit dem Ableben ist zu rechnen“, schreibt der Notarzt ins Protokoll.

Doch Sepp Bartl überlebt schwer verletzt, liegt zwei Wochen im Koma. Und kämpft sich zurück ins Leben. Elf Jahre später, im Jahr 2005, schafft er sogar den Ironman-Triathlon in Roth bei Nürnberg. Mit zwei Büchern über sein Leben will er anderen Menschen sein Motto mit auf den Weg geben und das heisst: Nie aufgeben!

Transcript des Videos

Sprecher: Josef Bartl ist einer, der es geschafft hat: Mit 17 Jahren kommt er bei einem Mopedunfall beinahe um. Doch er findet den Weg zurück ins Leben. Trotz schweren Verletzungen und zahlreichen Rückschlägen.

Josef Bartl: Es war ja alles kaputt, vom kleinen Zeh angefangen bis rauf zum Kopf, es hat ja nix mehr richtig funktioniert. Und jetzt bin ich ein selbstbewusster Mann, und vor Allem bereit fürs Leben — und das Leben ist bereit für mich.

Sprecher: 2006 veröffentlicht der 32-jährige Riederinger sein erstes Buch. Anderen Menschen will er helfen, Schicksalsschläge zu überstehen, weiter nach vorne zu schauen, nicht an der eigenen Situation zu verzweifeln, und das Leben wieder an zu packen.

Nicht nur in seinen Büchern erzählt Josef Bartl von seinem Leben: Da der Unfall unter Alkoholeinfluss geschah, hält er Vorträge vor Jugendlichen.

In Motivationsvorträgen wie am vergangenen Freitag in Obereck am Samerberg will er an seinem Beispiel zeigen, dass man, ob bei schweren Unfällen oder anderen schweren Schicksalsschlägen, nie aufgeben darf.

Josef: Ich hab' auch schon mein zweites Buch geschrieben, das heißt „Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her”. Das ist eigentlich schon ein Standardspruch, aber das hat einfach was. Der Spruch ist gigantisch. Vor Allem hat meine Mutter mir damals, als ich Thrombose gehabt habe, und in Vogtareuth auf Intensiv gelegen bin, ein Wachsbüchlein geschenkt mit dem Spruch. Das war unheimlich schön. Alleine schon der Spruch hat mir so viel Kraft gegeben. Alleine durch den Spruch habe ich mich wieder nach oben gearbeitet.

Wie gesagt: Nie aufgeben, es geht immer weiter, und „wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her”.

Sprecher: Im Mai 1994 fährt Josef Bartl mit seinem Mofa gegen einen Baum. Dass er überlebt, grenzt an ein Wunder. Eine gerissene Ader im Oberschenkel lässt ihn fast verbluten. Durch den Glücksfall dass er mit dem Kopf bergab liegt, wird sein Gehirn noch ausreichend versorgt. Er wird rechtzeitig gefunden. Die Ärzte geben ihm zwar wenig Chancen zum Überleben, aber: Sepp schafft es. Er meistert zwei Jahre Reha, durchlebt viele Schmerzen und Rückschläge, auch starke psychische Probleme. Seit seinem Unfall ist sein rechtes Bein um drei cm verkürzt. Wer hört, was Sepp erlebt und dennoch erreicht hat, ist beeindruckt von der Leistung des Riederingers.

Vortragsgast 1: Er ist auf jeden Fall eine starke Persönlichkeit, er hat viel mitgemacht, und das muss erst mal einer schaffen was er geschafft hat.

Vortragsgast 2: Er hat sich total selbst hochgearbeitet, und was er aus sich gemacht hat nach dem Unfall, das ist schon bemerkenswert.

Vortragsgast 3: Man muss sagen, er hat unwahrscheinlich viel durchgemacht, rein vom körperlichen her. Dann kommt auch noch der psychische Druck dazu. Wenn man solche psychischen Belastungen hat, dann muss man schon bewundern dass er sich selbst wieder aus dem Dreck raus zieht und Kraft kriegt, das Leben wieder zu meistern. Er hat unwahrscheinlich viel Selbstvertrauen, ich glaube das muss man so sagen, sonst würde er das Ganze nicht so durchziehen. Zum Beispiel auch den Vortrag. Das ist schon eine sehr gute Leistung.

Sprecher: Die gleiche Meinung hat auch Sepps Chef in einem Gasthof in Obereck, in dem Sepp sein berufliches Glück gefunden hat.

Josefs Chef: Es ist ein Wahnsinn: Wenn man sich ansieht wie sich andere Menschen wegen Kleinigkeiten hängen lassen, und wie sich der Sepp immer wieder weiter gekämpft hat und immer mehr möchte. Man merkt zwar zum Teil noch seine kleinen Behinderungen, aber er ist viel weiter als viele meinen. Dass man sich so im Leben zurück kämpft, das ist einfach der Wahnsinn.

Sprecher: Denn Sepp arbeitet in den Jahren nach dem Unfall hart an sich: Er muss neu Laufen lernen, trainiert Gedächtnis, Feinmotorik und Sprache, die unter dem Unfall litten. Und: Absolviert zwei Ausbildungen, mit Erfolg.

Josef: Ich finde einfach was zählt ist: Wenn man sich etwas vornimmt, und das Ziel mit aller Macht anstrebt, egal wie oder was. Die zweite Ausbildung hab' nur ich mir eingebildet, nur ich wollte die machen. Ich hatte schon eine Ausbildung, aber ich habe gewusst ich brauche für den Kopf noch etwas. Und dann bin ich aus diesem Wettkampf als Sieger herausgegangen.

Sprecher: 2005 erreicht er seinen persönlich wichtigsten Erfolg: Sepp nimmt am Iron man Triathlon in Nürnberg teil und erreicht nach 16 Stunden das Ziel, überglücklich.

Josef: Ich hab' durch den Sport einfach meinen Ausgleich. Ich weiß einfach dass beim Sport der Körper Endorphine freisetzt, die Glückshormone. Nach dem Triathlon, als ich im Ziel war, war da eine junge Frau, die mir die Medaille umgehängt hat. Ich war noch nie so glücklich wie da, ich hab' die Frau umarmt, aus ganzem Herzen. Es war so schön und ich hab' mich so wohl gefühlt.

Immer weiter! Und speziell durch den Sport glaubst Du ja an den Spruch: Es geht weiter. Mehr kann ich dazu eigentlich nicht sagen außer: Es geht weiter.

Sprecher: Ein Wechsel von Hochs und Tiefs bestimmten Sepps leben. Der Sport hat ihm geholfen, letztere zu überwinden. Genau so half ihm die Unterstützung von Freunden und der Familie, so wie sein Glaube an Gott.

Josef: Ich muss sagen ich hab' sehr viel Glück gehabt in meinem Leben, ich hab' immer gute Freunde gehabt, immer jemanden um mich gehabt, der mich beschützt hat. Das war eigentlich die Sensation in meinem Leben.

Sprecher: Bald erscheint selbst Sepps zweites Buch. Und auch hier zeigt er, dass nach einem Tief immer auch wieder ein Hoch folgt.

Josef: Ich bin sehr, sehr glücklich.

Auch wenn Du noch so oft denkst: Es geht nicht mehr, ich hab' keine Kraft mehr.
Es geht immer weiter. Das ist das Motto. Es geht immer weiter.

Ich über mich selbst

Meine Entwicklung in Kindheit und Jugend ist als „normal“ zu bezeichnen. Besondere sportliche Aktivitäten habe ich nicht gezeigt.

Im Jahre 1994 erlitt ich einen schwerwiegenden Verkehrsunfall, dessen Folgen ich in einem zweijährigen Rehabilitationsprozess zu mindern suchte.

Ich habe in der sportlichen Betätigung den einzigen Weg gesehen, die Folgen des Unfalls zu überwinden. Entgegen allen ärztlichen Voraussagungen begann ich, sportliche Übungen zu machen und dann für sportliche Leistungen zu trainieren.

Meine Willensenergie und mein Glaube an mich selbst haben mir auf diesem Weg Kraft gegeben, meine Ziele von kleinsten Anfängen bis zu Höchstleistungen zu verfolgen.

In dieser Zeit habe ich erfahren dürfen, dass das Prinzip Nicht aufgeben! für mich eine fundierte Leistungsstimulierung wurde und täglich neu wirkt.

Deshalb empfinde ich es als meine Berufung mich durch Vorträge zu vervollständigen, und anderen dieses Prinzip etwas näher zu bringen.

Zeitungsartikel: